Darf ich vorstellen: Muschelbank Beberich! ← 28. Oktober 2012

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Es war ja klar, das es Untenrum „schlimm“ aussehen würde, doch das was da zum Vorschein kam war wirklich Außergeöhnlich! Die Beberich glich einer endlosen Muschelbank: Der Kiel und Ruderblatt doppelt so breit wie sie sollen, die Welle kaum noch zu sehen und an vielen Stellen mittlere bis große Muschelkolonien. Faszinierenderweise gings der Steuerbordseite etwas besser, was einige Überlegungen zum Wasserauslass des Ministeriums an der Blücherbrücke zulässt.

Am Donnerstag Abend brachte ich die Beberich nach Strande. Über zwei Stunden brauchte ich für die ca. 7 Seemeilen – mehr war einfach nicht drin. Viele Wolken, ein Schauer und auch ab und zu Sonne machten die Fahrt bis auf die Temperaturen ganz angenehm. Ist schon doof, wenn das Boot ausgeräumt ist, man nichts Warmes mehr da hat, nichts zu schnabulieren und man sich auch sonst etwas kahl vorkommt. Ganz ohne Segel an Bord, nur auf den Motor angewiesen und der Gewissheit nicht ganz so manovrierfähig zu sein, wie man es gewohnt ist – etwas mulmiges Gefühl.

Beim Anlegen am Kran schlug die Manovrierunfähigkeit dann gleich zu – eigentlich hätte ich Rückwärts gemusst; da ging aber gar nichts, keine Kontrolle. Die Beberich fuhr hin wo sie wollte und scherte sich einen Dreck um meine Steuerbefehle ;). Also was solls, noch einmal vorwärts ab in den Vorhafen, dort gewendet und einen zweiten Versuch gewagt. Der klappte dann auch und die Beberich stand am Kran um am Freitagmorgen gekrant zu werden.

Schon weit in der Früh wurde begonnen den Mast zu legen und gegen 8:30 Uhr hing die Beberich dann am Haken. Ein Segelkollege, der auch am Vorabend anwesend war: „Jetzt verstehe ich dein Manöver von gestern Abend *lach*“ – Es ist mit Booten eben wie mit Tastaturen! Putze sie niemals! Der Dreck kommt exponenzial schneller zurueck, wenn er einmal weggeputzt worden ist. Die Beberich bin ich 2x diesen Sommer abgetauscht, hab mir die Hände und Arme Wundgeritzt, nur um ein paar Muscheln abzubekommen – und was hat man davon? Noch mehr Muscheln!

Faszinierend an der ganzen Sache, es sind noch und nöcher Muscheln: zwei große, aufgehäufte Schubkarren voll Muscheln. Pocken gabs dagegen nur zwei Hand voll. Die Muscheln waren wie Rasenteppiche über das Unterwasserschiff gewachsen und konnten so einfach und ohne Rückstände entfernt werden, was bei Pocken ja nicht der Fall ist, da bleiben immer diese kleinen Kalkränder, die weggeschliffen werden müssen.

Jetzt ist die Beberich unten rum wieder sauber und nach ein paar Stunden alleiniger Schwerstarbeit sind auch das Holzgestell und die beiden LKW Planen an ihrem angestamten Winterplatz. Bei gefrohrenem Deck hantierte ich fast 3 Stunden bis alles so sitze, wie es fast soll ;-) Ohne Seereling ist Frost an Deck noch beschissener als mit Seereling ;-) Es stehen nun noch ein paar kleine Arbeiten an, wie den Motor Winterfest zu machen, Akkus aufladen und ggf. schon ein Bisschen Innengebastel.

Schlaf schön Beberich, der Unterwasserschiffmanikürer macht die nächsten Tage ein Angebot und dann fühlst du dich im Frühjahr auch untenrum wieder schön und knackig. Und dann gehts auf in eine schnelle Saison, düsen werden wir, im Sauseschritt! Versprochen!

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